Organisiert vom Referat für Geschlechterpolitik des AstA Uni Potsdam und dem „Archiv für Feminismus und kritische Wissenschaften“
Inspiriert durch die sogenannte „Flatrate-Debatte“, sowie ähnliche Diskurse z.B. um den Straßenstrich an der B2 zwischen Potsdam und Michendorf, erwuchs im Referat für Geschlechterpolitik des AStA UP, sowie im „femarchiv“ der Wunsch, sich näher mit dem Thema Sexarbeit/Prostitution auseinanderzusetzen. Wir wollen dabei ganz bewusst auch übliche Medien-Debatten, sowie eigene Vorstellungen kritisch betrachten und versuchen vielfältige Perspektiven, jenseits gängiger Klischeebilder und Moralvorstellungen zu eröffnen. Daher versuchen wir den Bogen der Reihe von der allgemeinen Diskurs-Betrachtung über den Arbeitsalltag, Arbeits- und Anerkennungskämpfe von (selbstbestimmten) Sexarbeiter_innen, sowie auch Menschenrechtverletzungen in Verbindung mit Prostitution/Sexarbeit und schließlich zum Feld der „Kundschaft“ sexueller Dienstleistungen zu spannen.
Wir hoffen auf rege und konstruktive Diskussionen mit allen Beteiligten und freuen uns auch über Kritik und Anregungen. Geplant ist im übrigen die Erstellung eines Readers zum Thema im Anschluss der Reihe. Achtet also auf weitere Ankündigungen!
Wir danken allen Mitwirkenden und Unterstützer_innen, den Referierenden sowie „Inspirationsgeber-_und Kontaktevermittler_innen“, Werbefachmenschen und allgemeine Supporter_innen, sowie dem AStA UP für die finanzielle Unterstützung.
Vicky – Referat für Geschlechterpolitik des AStA Uni Potsdam und Cora – „Archiv für Feminimus und kritische Wissenschaften
Dienstag 3.Nov: Auftaktveranstaltung/ Gesellschaftlicher und medialer Umgang mit Prostitution/Sexarbeit
Anna Peak und Dr.Laura Méritt
Wie wurde und wird mit Prostitution gesellschaftlich und medial umgegangen? Welche Bilder und Assoziationen existieren? Welche Wandlungen gab und gibt es, welche Kontinuitäten, welche festen Bilder vom „ältesten Gewerbe der Welt“?
In welchem Verhältnis stehen Diskurse, wie z.B die „Flatrate-Debatte“ um den Pussyclub in Fellbach, zur Realität der Sexarbeiter_innen, sowie zu diesen selbst?
Anna Peak und Laura Méritt verfügen über persönliche Innen- und Außensicht und werden gängige Vorstellungen und verschiedene Debatten rund um das Thema Sexarbeit darstellen und (u.a.filmisch) illustrieren.
19.00 Uhr
Universität Potsdam, Auditorium Maximum, Campus Neues Palais, Haus 8
Dienstag 10.11.
Ralf Rötten (Sub/way e.v., Projekt „querstrich“) und Lolette (Vorstand Hydra e.V.)
Ist Sexarbeit, eine Arbeit wie jede andere auch? Wie sieht der Arbeitsalltag von Sexarbeiter_innen aus, welche Arbeitsverhältnisse gibt es? Welche Anerkennungskämpfe führen Sexarbeiter_innen und wie wirken sich gesellschaftliche Diskurse zur Sexarbeit und Prostitution auf die Arbeitssituation der Tätigen aus?
Das Projekt „querstrich“ ist ein Vernetzungs- und Beratungsprojekt für Callboys in Berlin, angegliedert an SUB/WAYberlin e.V., einem Supportprojekt für männliche Prostitutierte.
Hydra e.v. ist ein selbstorganisiertes Treffpunkt- und Beratungsprojekt von und für Prostituierte, welches zudem seit mehreren Jahrzehnten kontinuierlich Aufklärungs- und Anerkennungsarbeit für Prostituierte/Sexarbeiter_innen leistet.
19.00Uhr
Archiv für Feminismus und kritische Wissenschaft c/o Freie Bibliothek „konte[:x]t“, H.-Elflein-Str.32
Mi 25.11 – Nivedita Prassad von Ban Ying e.v.
Prostitution steht immer wieder auch im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen und Gewalt. Was ist unter Zwangsprostitution zu verstehen, welche Strukturen zwischen Menschenhandel und erzwungener Sexarbeit existieren, inwiefern wirken sich auch restriktive gesetzliche Rahmenbedingungen darauf aus und was können wirksame Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen gegen Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Sexarbeit sein?
Ban Ying e.v. ist eine Beratung- und Koordinierungsstelle gegen Menschenhandel, welche sich sowohl theoretisch und politisch, als auch in alltäglicher direkter Beratungs- und Unterstützungsarbeit für Migrantinnen mit Gewalterfahrung und Opfer von Menschenhandel einsetzt.
19.00Uhr
Archiv für Feminismus und kritische Wissenschaft c/o Freie Bibliothek „konte[:x]t“, H.-Elflein-Str.32
Mi 2.Dez: Christiane Howe von freiersein.de/context e.v.
Welche Rolle spielt die „Kundschaft“ im Bereich der sexuellen Dienstleitung? Wer nimmt diese in Anspruch, gibt es typische Freier? Ist „Freiersein“ eine normales Kundschaftsverhältnis in einem freien Gewerbe, oder per se mit Unterdrückung und Ausbeutung, mit dem „Kaufen von Menschen“ verbunden? Wie kann ein emanzipatives Verhältnis zwischen Sexarbeiter_in und Freier_in aussehen? Was bedeutet es, wenn sexuelle Befriedigung eine käuflichen Ware ist?
freiersein.de ist eine Initiative von context e.V., einem Netzwerk zu Prostitution und Migration, es leistet u.a. Aufklärungs- und Tabubrucharbeit für und über Freier und versucht emanzipative Standards im Umgang mit Sexarbeiter_innen zu etablieren.
Christiane Howe u.a. Mitherausgeberin des Buches „Sexarbeit-eine Welt für sich“ forscht und publiziert seit Jahren in verschiedenen Rahmen zur Kundschaft von Sexarbeiter_innen.
19.00Uhr
Archiv für Feminismus und kritische Wissenschaft c/o Freie Bibliothek „konte[:x]t“, H.-Elflein-Str.32