Die Universtität sollte ein Ort des wissenschaftlichen Diskurses sein. Hier sollten Menschen jeden Alters, Geschlechts und jeder Herkunft einen Raum haben, sich frei und offen auf das Lernen, Lehren und Forschen zu konzentrieren und dies frei von jeder Unterdrückung oder Diskriminierung. Da dies noch lange nicht ausreichend von personeller und struktureller Seite gelingt, ist es um so wichtiger, dass sich Studierende und alle Mitarbeiter der Universität im Umgang miteinander solidarisch zeigen und deutlich machen, dass die Universität Potsdam kein Ort ist für zum Beispiel Sexismus. Ganz aktuell konnte leider wieder festgestellt werden, dass unsere Universität noch weit davon enfernt ist, Menschen nicht wegen ihres sozialen oder biologischen Geschlechts zu diskriminieren, besonders im Hinblick auf Werbung. Um möglichst viele Studierende zu ihren Veranstaltungen zu locken, bewirbt beispielsweise der FSR Sportwissenschaft mit blonden, vollbusigen Damen welche sich leichtbekleidet zur Schau stellen und somit den weiblichen Körper zu einem Objekt reduzieren, dass augenscheinlich nur bei ganz bestimmten Ausprägungen der „Weiblichkeit“ ein Attraktivitätsmoment darstellt. Dies ist sexistisch und nicht zu akzeptieren, da es Normbilder manifestiert, die in Frage zu stellen sind und ganz einfach auch Menschen aus dem universitären Diskurs ausschließt, da sie z.B. durch nicht Entsprechen dieses propagierten Idealbildes in der Auslebung und Entfaltung ihrer Persönlickeit gehemmt oder sogar ganz deutlich beschnitten werden. Die Universität Potsdam soll Frauen, Männern, Tranzgender, Transsexuellen gleichermaßen gerecht werden und dies sollte insbesondere von den Studierenden untereinander erwartbar sein.
Besonders befremdlich ist es vor allem, wenn die Politik vor sexueller Diskrimienrung keinen Halt macht. Für die durchaus wichtigen StuPa-Wahlen mit halterlos-betsrumpften Frauenbeinen, und einem entkleideten Männertorso zu werben verstöst gegen alle Regeln der politischen Korrektheit. Im Sinne einer politischen Wahl Klichees auf zugreifen, sowohl Frauen als auch Männer zu diskriminieren und anstatt mit wirklichen Inhalten mit bloßer Objekthaftigkeit von Frauen und Männern zu werben entspricht nicht dem, was allgemeinhin von einer universitären Hochschulgruppe zu erwarten sein sollte. In Zeiten von Gender-Mainstreaming, in Zeiten also in denen auch im breiten gesellschaftlichen Diskurs angekommen ist, dass Geschlecht etwas politisch besetztes ist, das zum Aus- und Aufbau von Machtstrukturen und auch von Unterdrückung und Diskriminierung durchsetzt ist, ist es einfach nicht zu akzeptieren, dass sich der RCDS diesen Mitteln für ihre Wahlwerbung bedient und somit, Menschen die an der Universität lernen, lehren und arbeiten direkt angreift und diskreditiert, sofern sie nicht zu einer „attraktiven Hochschule“ beitragen können, da sie nicht dem beworbenen Idealbild entsprechen. Sei es aus Überzeugung oder dem, von den Plakaten reflektierten, „körperlichen Mangel“.
Wir sprechen uns gegen eine sexistische Universität aus, die Menschen egal welchen sozialen oder biologischen Geschlechts diskriminiert und ausgrenzt.
Vicky Kindl, Referat für Geschlechterpolitik, AStA UP [13.07.2009]