Nach der erfolgreichen Reihe „SEX Macht ARBEIT“ im letzten Semester, möchten wir euch hiermit auf die bald anlaufende Veranstaltungsreihe
„Sex.Macht! Spaß?“, organisiert vom „Archiv für Feminismus und kritische Wissenschaften“ und dem Referat für Geschlechterpolitik des AStA Uni Potsdam, hinweisen.

Besonders sei auf den Einführungsworkshoptag am Sonntag, d. 25.4. hingewiesen und darauf, dass sich zu diesem bitte ggf. angemeldet werden sollte.

Wir bedanken uns schonmal bei allen Referierenden und Orga-Beteiligten und freuen uns wieder auf spannende Diskussionen mit euch.

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Sex.MACHT!Spaß? Veranstaltungsreihe zu Sexualität und Macht
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Sonntag 25.04.10 Einführungsworkshoptag
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im Femarchiv (H.-Elflein-Str.32)

11.00-13.00 Uhr Input
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::Überblick zum Themenkomplex Sexualität und Macht

mit Judith Coffey und Mike Laufenberg

13.30 – 15.00 Uhr Workshop/Input:
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:: Sexualisierte Gewalt als Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse

(Referierende:Tale Meyer, Wildwasser)

www.wildwasser.de

Wildwasser ist ein Verein, der seit 25 Jahren gegen sexuellen Mißbrauch an Mädchen arbeitet. Die Selbsthilfe von Wildwasser ist neben Tauwetter und dem Weglaufhaus eins von drei Projekten in Berlin, die mit dem Betroffenen kontrollierten Ansatz arbeiten. Das heißt, alle Mitarbeiterinnen in dem Projekt sind selbst betroffen und die betroffenen Frauen, die uns aufsuchen, kontrollieren ihren eigenen Auseinandersetzungsprozess.

Ausgehend von dieser Grundhaltung laden wir Euch in unserem Workshop dazu ein, mit uns die gesellschaftlichen Dimensionen von Mißbrauch und sexueller Gewalt zu diskutieren. Wie kann es sein, dass sich das Bild vom ’schwarzem Mann hinterm Busch‘ so hartnäckig hält, obwohl inzwischen überall bekannt ist, dass sex. Gewalt meistens von bekannten Personen ausgeübt wird? Was für Stereotype über Opfer werden verbreitet und woher kommen sie? Diesen und weiteren Fragen wollen wir mit Euch nachgehen.

14.30 Uhr Workshop: Consent Concept entfällt, bzw. wird verschoben! Da hat uns tatsächlich die Aschewolke (sic!) einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dafür verlängert sich der Anfangsüberblick-Input von Judith Coffey und Mike Laufenberg
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..nur für weibliche sozialisierte FrauenLesbenTrans*, begrenzte Teilnehmendenzahl!Bitte anmelden via info(at)femarchiv-potsdam.de!

::Let’s talk about (consensual) sex – Lasst uns über (einvernehmlichen) Sex reden – und zwar ganz uncool!

Workshop zum „Zustimmungs-Prinzip“: Nein heißt nein! Aber heißt nicht-nein automatisch ja?

Körper(lichkeit)&Sex(ualität)sind aber auch ‚Orte‘, die häufig stark (& brutal) gesellschaftlich normiert&emotional besetzt sind. Das macht ein Reden darüber schwierig, besonders da viele Erfahrungen von sexualisierter Gewalt gemacht haben und alltäglicher Sexismus sich auch auf den Zugang zum eigenen Körper und zur eigenen Sexualität auswirken kann. Trotz bzw. auch gerade deswegen ist ein Austausch wichtig. Wichtig ist auch, dass Platz ist für ganz unterschiedliche Formen von (A-)Sexualität&dass wir bei uns bleiben&jede_r gut für sich sorgt&achtsam mit den anderen ist. Es soll es hier Raum für eine Kultur des Benennens, des Aussprechen&Austausches geben.

Im ersten Teil wird es schwerpunktmäßig um eine Auseinandersetzung mit dem Konzept der Zustimmung gehen: was verstehen wir unter Zustimmung/ Einvernehmen, wie können wir es herstellen, was funktioniert da wie für uns, was fällt uns schwer? Wenn es zeitlich hinhaut werden wird es in einem zweiten Teil nochmal stärker um die Fragen gehen: was will ich, wie finde ich das raus und wie kann ich das kommunizieren? Es wird NICHT darum gehen explizit und konkret über sexualisierte Gewalterfahrungen zu reden – was jedoch keinesfalls heisst, dass diese Lebensrealität/en ausgeblendet werden!

Montag 26.4.10: 19.00 Uhr: offizielle Autfakt-Veranstaltung
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im Audimax Uni Potsdam, Am Neuen Palais

:: Macht und Sexualität – Die Inszenierung von Macht in queerem BDSM und die Illusion machtfreier Sexualität
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mit Robin Bauer

http://www.queersm.gmxhome.de

Latex, Leder, Bondage, Peitschen, Dominas, Sklaven, Schmerzen, Machtspielchen, Inszenierung von Gewalt – die Außenwirkung von SM-Praktiken und Fetischen macht sie zu einem geeigneten Medienspektakel und bietet reichlich Angriffsfläche für Feministinnen, Linke und andere, die sich politisch gegen gesellschaftliche Macht- und Gewaltverhältnisse wenden. Die Außenperspektive auf BDSM ist jedoch irreführend; zu einem umfassenden Verständnis davon, was BDSM ist und was nicht, ist ein Blick hinter die Kulissen notwendig, der aufzeigt, welche Spielregeln dabei gelten, und welche Bedeutung diese Praktiken für die TeilnehmerInnen haben. In diesem Vortrag werden zunächst solche Grundlagen von BDSM erläutert. Basierend auf meiner empirischen Forschung zu queeren BDSM Praktiken und Communities werde ich dann diskutieren, inwiefern dieser einerseits einen Raum bietet, gesellschaftliche Machtstrukturen aufzuzeigen, zu hinterfragen, zu parodieren und zu unterwandern und welche Grenzen dabei andererseits deutlich werden.

Robin Bauer ist Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg im Bereich Queer Studies und Gender & Science Studies. Er arbeitet derzeit an seiner Dissertation in der Soziologie zu Queeren BDSM Praktiken und Communities.

Donnerstag 06.05.10, 19.00 Uhr:
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im Femarchiv (H.-Elflein-Str.32)

:: „Rein – Raus und doch nicht gefunzt?“ – Muss Sex immer Geschlechtsverkehr + Orgasmus heissen?

Lesung / Inszenierung – Input – Diskussion zur Kritik der Penetrations- und Orgasmusfixierung
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Stell dir vor. Du hattest richtig guten Sex. Das heißt …

… du hattest Geschlechtsverkehr.

… du hattest einen Orgasmus.

Du kannst weder noch ankreuzen? Dann fragst du dich vielleicht auch, was Sex eigentlich heisst und was gängige Vorstellungen darüber mit uns machen.

An diesem Abend wollen wir uns gemeinsam mit verschiedenen Fragen dieses Themenkomplexes kritisch auseinandersetzen und nach Alternativen suchen.

Donnerstag 20.05.10, 19.00 Uhr
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im Femarchiv (H.- Elflein-Str.32)

:: Die Macht der Aufklärungpolitik – Sexualitätsnormierung durch Aufklärungsliteratur
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Was hält Dr.Sommer für „normal“ oder „richtig“, was nicht? Wie wird dadurch unsere Sexualität beeinflusst? Wie werden unsere Bilder von Sexualität geprägt? Ist der Sex den wir haben der Sex den wir wollen-oder wie beeinflusst, was wir über Sex erfahren auch unser Vorstellungsvermögen?

Worüber wird eigentlich nicht gesprochen in gängiger aufklärungspädagogischer Literatur? Welche Sexualitäten und Identitäten werden nicht oder nur randständig betrachtet? Und welche Auswirkungen hat das?

Donnerstag 27.05.10, 19.00 Uhr
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im Femarchiv (H.- Elflein-Str.32)

:: Beziehung und Sexualität – Liebe, Sex und Zärtlichkeit – ein Blick in und hinter Beziehungspraktiken
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Liebe und Beziehungen werden zumeist mit Begehren und Sexualität
zusammen gedacht. ‚Da wo sich Menschen lieben ist auch Sex.‘
Inwieweit stützen herrschende Vorstellungen von Beziehungen auch gängige
Vorstellungen davon wie Sex und Sexualität abzulaufen hat?
Wie verändert sich unser Blick auf Sex wenn wir Beziehungen anders denken und leben? Welche Alternativen gibt es überhaupt zu one-and-only-hetero-Zweierbeziehungen?

An diesem Abend wollen wir uns damit auseinandersetzen, wie gängige Beziehungsstrukturen mit herrschenden Vorstellungen darüber wie Sexualiät abzulaufen hat, zusammenhängen.

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