Aufgrund der hohen Nachfrage letztes Jahr gibt’s dieses Jahr ne Wiederholung! Yeh 🙂 In diesem kleinen aber feinen theoretischen Workshop wird es mit viel Raum für eure Fragen und Austausch darum gehen, bestehende (gesellschaftliche) Ideen von Beziehungen und Sexualität zu entdecken und weiterzudenken. Wenn wir über Sex, Praxen, Körperteile und Beziehung reden (wollen), fragen wir uns vielleicht wie das gut gehen kann, manchmal fehlen uns auch einfach Wörter. Deshalb werden wir uns auch mit Sprache und der Zustimmungsidee sowie ein klein bisschen mit Anatomie 🙂 beschäftigen. Für alle die Lust, Neugierde, Offenheit haben in das Themenfeld einzutauchen und einen entspannten und achtsamen Raum mit zu gestalten. In deutscher Lautsprache. Der Raum ist bedingt Barrierearm.

Der Workshop findet im Rahmen von purple over night vom Asta UP statt.

Ein Covid-Selbsttest und ne Anmeldung bis 14.05.23 ist zwecks begrenztem Platz, Rücksicht und Planung nice: femarchiv@astaup.de. Wenn ihr mögt, bringt gern Snacks/Getränke zum Teilen für die Pause/das ausklingen mit.

Ort: fem_Archiv Hermann-Elfleinstraße 32 Potsdam Innenstadt

am: 17.05.23 von pünktlich 17:00-ca 19:30 Uhr, danach ggf. mit gemeinsamen ausklingen

Liebe Freund_innen der gepflegten Literatur in wohliger Umgebung

Nach langer Renovierungspause machen wir, das Konte[x]t und fem_Archiv, endlich wieder unsere Türen auf. Wir freuen uns das mit euch zu feiern, ab 14:00 mit Kuchen, Bowle, kleinem Flohmarkt, ab 18.30 Uhr mit Suppe und einem spannenden Film über Frauen in der Wissenschaft*. Kommt vorbei, schaut euch die schönen neue Räume an und genießt die Zeit mit netten Leuten.

Wir freuen uns auf euch

die Kontext- und fem_Archiv -Crew

PS: Wir freuen uns auch die Räume generell wieder mehr Menschen und Gruppen zur Verfügung zu stellen. Falls ihr Interesse an der Nutzung habt, schreibt ne Mail an: femarchiv@astaup.de

*Der Film handelt von Wissenschaftlerinnen welche einen harten Kampf um Anerkennung, Respekt und Gleichberechtigung führen müssen. Er handelt, aber auch von Stärke und Solidarität, von mutigen Wissenschaftlerinnen, die sich gegen Ungerechtigkeit stemmen und einen weltweiten Diskurs des Wandels und der Gleichberechtigung ins Rollen bringen.

Liebe Freund_innen des gescheiten Buches, liebe Interessierte an schmackhaften Buffet und Bowle, liebe Liebenden der nicen Musik und angenehmen Unterhaltstätigkeiten

Konte[:x]t und [] fem_Archiv feiern den Sommer. Ja er geht zu Ende, aber wir wollen auch noch den letzten Rest an sommerlichen Gefühlen, warmen Gehwegplatten und sweeten Draußenbegnungen aus diesem Jahr rausquetschen 🙂

Wir laden zum lauschig netten Beisammensein mit Küfa, kwatschen, Kuchen und Cocktails, mit Büchern Blumen, (feministischen) Bingo und Brause, mit Menschen, Mukke und (Maga)zinen. Solitatoos, Glücksrad, Miniflohmarkt, Dackeltkontakt sind auch mit am Start. As usual: werft euch in Schale, packt euren Glitza, Friends, kurze Hose und negativen Test und kommt vorbei.

Am 09.09.2022 gibt’s ab 16oo Buffet und Mukke.

es grüßt bis dahin

die Konte[:x]t- und []fem_Archiv -Crew

PS: Gern weitersagen.

In diesem kleinen aber feinen Workshop wird es mit viel Raum für eure Fragen und Austausch darum gehen, bestehende (gesellschaftliche) Ideen von Beziehungen und Sexualität zu entdecken und weiterzudenken. Wenn wir über Sex, Praxen, Körperteile und Beziehung reden (wollen), fragen wir uns vielleicht wie das gut gehen kann, manchmal fehlen uns auch einfach Wörter. Deshalb werden wir uns auch mit Sprache und der Zustimmungsidee sowie ein klein bisschen mit Anatomie 🙂 beschäftigen.Für alle die Lust, Neugierde, Offenheit haben in das Themenfeld einzutauchen und einen entspannten und achtsamen Raum mit zu gestalten.

Der Workshop findet im Rahmen von purple over night statt. https://de-de.facebook.com/astaup/

Bitte nehmt geimpft/genesen und selbstgetestet teil. Eine Anmeldung ist nicht zwingend, aber zwecks Planung und Corona ziemlich nice: femarchiv@astaup.de. Wenn ihr mögt, bringt gern Snacks/Getränke zum Teilen mit.

Ort: fem_Archiv Hermann-Elfleinstraße 32 Potsdam Innenstadt

am: 26.05.22 von 11:00-13:30 Uhr

01.04.2022 —18.30 Uhr— 2G+ (Genesen/Geimpft und getestet)

Cora Schmechel stellt ihre gelungene wissenschaftliche Untersuchung queerer und feministischer Fitnesskultur vor. Der emotionstheoretische Ansatz des Buches zeigt fundiert die innenwohnenden Ambivalenzen eines vermeintlich normkritischen »Empowerment durch Sport« im Kontext der Fitnesskultur. „Die Normen der antinormativen Körpergefühlsarbeit“, also auch die beständige Arbeit an sich selbst, werden in dem Buch entlang von Werbematerial, Umkleiden, Hallen und eigenen Körperidealen der Befragten herausgearbeitet. Klassiker und wichtige Wegbereiter_innen der Genderwissenschaften, intersektionaler und kritischer Theorie sowie Subjektwissenschaften, aber auch emotionstheoretischen Überlegungen werden hier gelungen für das konkreten Thema queerer Fitnessgruppen genutzt.

Wir laden mit der Buchvorstellung zum Nachdenken und Gespräch darüber inwiefern ein positives Körpererleben auch für feministische und queere Menschen an normative Konzepte von Geschlechtlichkeit, Körperlichkeit und Subjektivität gebunden ist?

https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6085-2/auspowern-und-empowern/

[]fem_Archiv, Hermann-Elfleinstr 32, 14467 Potsdam

Instagram: femarchiv.potsdan
https://www.instagram.com/femarchiv.potsdam/

Facebook: Femarchiv Potsdam
https://www.facebook.com/femarchiv

Die Pandemie wütet weiter, die Inzidenzen so hoch wie nie. Um euch die Zeit ein bisschen zu versüßen teilen wir anlässlich des feministischen Kampftages 8. März ’22 Bücher die wir gelesen und für gut befunden haben oder Bücher die wir bald lesen wollen 🙂 Thematisch passend ja sowieso.

Bodentiefe Fenster von Anke Sterling

Anke Sterling hat in ihrer lebendigen Gegenwartsliteratur weniger über das aufgeklärte Bewusstsein des linksliberalen Bürger_innentums (im selbstverwalteten Gemeinschaftshaus) als vielmehr über dessen Untiefen und Hervorbringungen geschrieben. Über die Auseinandersetzung mit Mutterschaft, Elternsein und Kindererziehung übt sie auch Kritik am Erbe der 68er Bewegung und deren emanzipatorischen Ideen von Freiheit und Selbstbestimmung. In punktgenauen Dialogen und vor allem innerer Monologform zeigt es als Spiegelbild dieser Gesellschaft kleine egozentrische grenzlose Diktatoren und deren ansichselbstimmerfortzweifelden und ausgebrannte Elternteile. Gleichzeitig beleuchtet es die heiklen Gewässer gemeinschaftlichen Zusammenlebens in Kommunen, Hausprojekten und Gruppen…wie frei darf die einzelne sein und ist diese Freiheit die Unfreiheit der Anderen?

„Warum lässt Tinka Franz mit Saft rumschütten, wenn doch sie diejenige ist, die den Dreck hinterher wieder wegmachen muss? Ich versuche, ruhig und tief zu atmen.“ Warum darf das Kind der Schwester auch im tiefsten Winter ohne Gummistiefel rumlaufen „einfach weil es doch nunmal nicht will“. Und wer ist schuld, wenn diese zwanglos aufwachsenden Kinder verdammt noch mal nicht glücklich sind? Die Protagonistin erzählt von der mütterlichen Ratlosigkeit, den erschöpfenden Versuchen, Erziehung, Arbeit und Privatleben irgendwie zusammenzubringen und die Verantwortlichkeiten dabei immer neu aushandeln zu müssen. Es scheint als entwickelt sie eine Selbstkontrolle, die strenger ist als jede Regulierung von außen. Vor allem die Selbstkontrolle und das Scheitern an den eigenen Ansprüchen dürfte doch einigen Elternteilen, Pädagog_innen, Feminist_innen und Menschen der Linken sehr bekannt sein 😉

Annette – ein Heldinnenepos von Anne Weber

Von einer befreundeten Person empfohlen, als Geschenk gekauft, hab ich den mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnete Epos in der Iso weggesuchtet. Anders als das große Wort Epos zu erwarten lässt, liest das Buch sich angenehm und rasch. Geschickt formuliert die Autorin aus Distanz und doch gleichzeitig so nah Weltgeschichte des vergangenen Jahrhunderts und die Überzeugungen, Zweifel und Kritikpunkte an und der Protagonistin. Auch findet sich eine differenzierte politisch-kritische Betrachtung wie etwa zu Kolonialismus Frankreichs oder Sexismus in linken Bewegungen ohne dabei PC-Keulen zu schwingen.

Und manchmal geht selbst der wortgewandten Autorin der Vers aus: „Die Tür hat sich hinter den dreien längst geschlossen, / da steht er noch und möchte weinen weinen weinen / und wir, wir stehen in der fernen Zeit und stehen / und finden keinen Satz und keinen Vers und keine / Zeile, die etwas anderes möchte als zu stehen mit ihm / und zu weinen“.

Fasziniert und inspiriert hat mich nicht nur die seltene gelungene literarische Gattung, sondern ebenso das Leben und Wirken der Anne Beaumanoir. Als Kämpferin in der Résistance gegen die Nazis oder im besten (wenn auch verfehlten) Willen in Algerien einen Kommunismus zu unterstützen. Beeindruckend, mit wieviel Glaube, Idealismus und Überzeugung Menschen bis ans äußerste gehen, ihr eigenes Glück und gar Leben zurück stellen gegen Unterdrückung und für die Menschheit. Aus meiner Perspektive eine mutmachende Erzählung.

Alles über Liebe von bell hooks

….liegt auf meinem Bücherstapel ganz oben. Warum ich es lesen möchte?

Ich verspreche mir von dem vor 20 Jahren erschienenen und nun in Deutscher Sprache erhältlichem Buch der Schwarzen Feministin und intersektional wirkenden Wissenschaftlerin eine Gesellschaftsvision der widerständigen Kultur, des kritischen Bewusstseins von macht und Dominanz und der „transformative Kraft“ der Liebe. Bei all dem Kämpfen fehlt mir in Zeiten von Schwurblern und Nazidemos, von Kriegsgebahren, pandemischen Tod, und kollektiven Narzissmus ein Gegengewicht, eine Perspektive die auch Zusammenhalt, Gerechtigkeit, die Zuwendung, Solidarität, Wohlwollen sich und anderen gegenüber, Achtsamkeit (auch im Sinne von aufeinander Acht geben) und Zärtlichkeit in den Fokus rückt. Ich bin inspiriert von Audre Lorde auf der Suche nach etwas anderem, einem mehr, einem plus als Antrieb für politische Kämpfe.

Ich stelle mir vor, dass es in dem Buch um Liebe nicht als reine Fürsorge geht, nicht als esoterische spirituelles Geschwätz, nicht als alles(er)klärender Reigen, sondern dass diese Auseinandersetzung mit Liebe auch die Verbindung zu Rassismus, Sexismus, Kapitalismus und Heteronormativität zieht und dem Liebe als etwas politisches vielleicht auch Ethisches entgegenstellt.

„Wenn wir lieben, bringen wir offen und aufrichtig Fürsorge, Zuneigung, Verantwortung, Respekt, Hingabe und Vertrauen zum Ausdruck.“

Die Hälfte der Sonne von Chimamanda Ngozi Aidichie

Das Buch war letzten Sommer meine Urlaubslektüre. Erholt fühlte ich mich danach allerdings nicht. Ich war so tief eingesogen in die Geschichte ich konnte garnicht mehr aufhören zu lesen. Eine Geschichte über den blutigen Bürger_innenkrieg – auch als Erbe der Kolonialzeit – in Nigeria der sechziger Jahre, dessen Hungerbauchkinder-Fotos die Abbildungen von „Afrika“ lange prägten, wie ich darin lernte. Dort wurde für ein unabhängiges Biafra als Schutzraum für die Minderheit der Igbo gekämpft. Es kamen 2 Millionen Igbo ums Leben. Bis heute wurde das in Nigeria nicht aufgearbeitet.

Die Geschichten der ungleichen Schwestern Kainene und Olanna sind gekonnt miteinander verwoben und nehmen uns – auch unter Verwendung vieler geläufiger herkunftsprachlicher Begriffe – mit in eine von Rassismus, Korruption, Krieg und Volksruppenhass geprägten Welt. Es geht aber auch um Liebe, Ideale und Loyalität. Ich habe so vieles nicht gewusst und so viel (darüber) gelernt in und von diesem Werk und werde es sicher nicht das letzte mal gelesen haben.

Auspowern und Empowern – Eine Ethnografie queerer Fitnesskultur von Corinna Schmechel

Cora’s Dissertation liegt ebenso auf meinem Bücherstapel. Die Überlegungen und Erforschung zur Verbindung von Körper(arbeit), Gefühlen und Empowerment macht es für mich so einzigartig. Klassiker und wichtige Wegbereiter_innen der Genderwissenschaften, intersektionaler und kritischer Theorie und Subjektwissenschaften, aber auch emotionstheoretischen Überlegungen wie z.B. von Sarah Ahmed sind hier m.E. gelungen und am konkreten Thema queerer Fitnessgruppen aufbereitet. „Die Normen der antinormativen Körpergefühlsarbeit“, also auch die beständige Arbeit an sich selbst werden entlang von Werbematerial, Umkleiden, Hallen und eigenen Körperidealen der Befragten herausgearbeitet. Super Cora!

Gemeinsames freitägliches Filmegucken im fem_Archiv/Kontext mit Snacks und netten Menschen. Start jeweils 18.30 Uhr. Bitte kommt geimpft/genesen und getestet.

07.01.22 29.04.2022

Der auf Grundlage des gleichnamigen Musicals entstandene Kult-Film erzählt die Lebensgeschichte einer Rock-and-Roll-Drag-Queen/Transfrau, welche durch Amerika reist. vielleicht mit Küfa.

Und da das fem_Archiv nicht nur in direkter Nachbar_innenschaft quasi gleich nebenan verortet, sondern das Kuze diesem auch inhaltlich sehr verbunden ist, gibts den Film im Programm der Guckwoche. Auf viele weitere freudige gemeinsame Events!:) https://kuze-potsdam.de/blog/guckwoche/

10.12.21 13.05.22

Kathleen Hanna verhalf als feministischen Ikone der riot grrrl Bewegung vielen weiblichen Musikerinnen zu mehr Gehör. Der Film untersucht den Aufstieg Hannas und versucht zu erklären, warum sie sich 2005 gänzlich aus dem Rampenlicht zurück zog. Auf English mit deutschen Untertiteln.

Kathleen Hanna is an important part of the feminist riot grrrl movement. She’s fairly known as the lead singer of Bikini Kill and Le Tigre, but had some music projects on her own as well. Because of Hannas influence and the riot grrrl movement female musicians got more attention and the dominance of white cis men at punk shows was questioned. The movie is discovering Kathleen Hannas way to the stage and her disappearence from the show buisness in 2005. (english version with german subtitles) 2G+ Please come vaccinated or recovered and tested!

Vorbei 26.11.21

Ein Mix aus Satire und Love-Story erwartet euch, in welchem ein „Mauerblümchen“ Mitglied einer radikalen Gruppe „Clits in Action“ wird, die mit Guerilla-Aktionen  u.a. konspirative Körperkorrekturen an Schaufensterpuppen vornimmt und Statuen von Politaktivistin Angela Davis aufstellt.

Liebe (queer)feministisch Interessierte

Möp – Corona gibts immernoch. Yeh – Das fem_Archiv aber auch.
Mit Blick auf das geringere Infektionsgeschehen öffnet auch das fem_Archiv allfreitäglich ab Mitte Juli wieder die Türen.
Das will ein bisschen und eher klein, aber festlich begangen werden. *yehglitzersternenstaubeinhorngepupse*
Vielleicht so mit draußen sitzen, Begleitmusike, (alkfreien) Cocktails, Häppchen und weiterem queer-feministischen Fallerifallera (Bingo, Lieblingsbüchervorstellung oder so) 🙂
…und den altbekannt und -bewährten Hygienemaßnahmen und „Datenhinterlegung“, gern auch mit vorheriger Testung, wenn möglich. (Nen paar Test gibts auch vor Ort). Ihr kennt das Spiel.

Das fem_Archiv, die vielen neuen Bücher und die fem_Archiv- und Elfi/Kontext- Crew freut sich auf einen entspannten lauen Sommerabend mit euch am:
16.07.2021 ab 18:30 Uhr
fem_Archiv – Hermann-Elfleinstr. 32 Potsdamer Innenstadt

Das fem_Archiv präsentiert am 28.05.2021 19:00 Uhr Online eine Lesung/Workshop anlässlich des alljährlichen sogenannten Herrentages zum Thema „Männlichkeiten“ mit Blu Doppe und Daniel Holtermann. Die beiden haben das Buch mit dem Titel „Vom Scheitern, Zweifeln und Ändern – Kritische Reflexionen zu Männlichkeiten“ herausgegeben.

In der Veranstaltung soll es darum gehen, dass Ausformungen von Männlichkeiten weiterhin eine entscheidene Rolle bei der (Re)Aktivierung des Patriachats und damit einhergehenden Sexismus spielen und geschlechtliche Machtstrukturen an verschiedenen Orten und in unterschiedlicher Weise offensichtlich und subtil fortbestehen, selbst wenn die involvierten Personen ein ernsthaftes Interesse daran haben, diese abzubauen. Deshalb stellen sich die Fragen danach warum sich eigentlich so wenige Männer für die Gleichberechtigung aller Geschlechter einsetzen, wenn doch die Ungerechtigkeiten so offensichtlich sind? und welche Wege es für ein gutes Zusammenleben für alle gibt, in dem Geschlecht keine Ungleichheiten, Gewalt und Hierarchien mehr erzeugt?

Der Sammelband nähert sich diesen Aspekten aus verschiedenen Perspektiven (Cismännlichen, sowie Nicht-Cis und/oder männlichen Perspektiven) im Kontext von sozio-biografischen und theoretischen Reflexionen und Wechselwirkungen.

Es soll in der 2-3 Stündigen Veranstaltung aus dem genannten Buch/unterschiedlichen Artikeln (von verschiedenen Autor_innen) vorgelesen werden und danach Raum für Austausch und Fragen gestaltet werden (Fragerunde/Kleingruppen).

Die Veranstaltung wird über Zoom ausgerichtet. Eine Anmeldung ist Notwendig und mit Betreff „Männlichkeiten“ an femarchiv@astaup.de zu richten.

Ich bin Tab und bin mit Dulguun zusammen fürs fem_Archiv beim Asta angestellt.

Seit Juli 2007  schon wird das fem_Archiv durch das Geschlechterpolitik-Referat des AStA der Universität Potsdam als Ergänzung und Alternative zur Uni Bibliothek initiiert und betreut. Es ist auch ein zentraler Innenstädtischer Potsdamer Ort zum Treffen von Gruppen, Vernetzen sowie für bereits viele vergangene Veranstaltungen. Mittlerweile warten etwa 600 Bücher, Filme, Zeitschriften, Zines, Kinderbücher, Audios darauf von jeder Person KOSTENLOS ausgeliehen  zu werden.

Die Idee eines feministischen Archivs ist nicht einzigartig oder neu. Seit den 1960er Jahren sind unabhängige Archive, Bibliotheken und Dokumentationsstellen aus dem vielfältigen Spektrum der damaligen Protest- oder Oppositionsbewegungen entstanden. Denn: Wissensbestände wurden über lange Zeit unterschlagen und viele Denker_innen und Frauenrechtler_innen fanden keinen Eingang in Geschichts- oder Schulbücher. Es schreiben an der Geschichte aber mehr Menschen mit als nur  alte weiße Männer.

Die feministischen Archive sind Gedächtnis und Zentren feministischer Bewegungen sowie von Frauen- und Geschlechterforschung. Sie bilden ab, was Feminist_innen bewirkt haben und stellen Pionier_innen und Rollenbrecher_innen in allen gesellschaftlichen Bereichen aus allen Zeiten vor.

Warum ist aber die Aufbewahrung und Bereitstellung queeren und feministischen Wissens notwendig? Warum braucht es ein fem_Archiv?

Es herrscht eine hierarchisch strukturierte Geschlechterordnung, in welcher auf allen Ebenen  ‚männliches‘ über ‚weiblichem‘ steht bzw. mit Weiblichkeit assoziiertes minderwertig hergestellt. 

Sexualität wird nur zwischen Männern und Frauen gedacht. Viele die nicht in die ausschließlich zwei Pole und Sexualitätskonzepte passen, werden abgewertet, diskriminiert oder gar ermordet.

Mit Geschlecht sind Aufgaben, Rechten, Privilegien, soziale Teilhabe , Kommunikations- und Verhaltenserwartungen, Körperideale sowie Gegenständen, Farben, Kleidung, Frisuren, Accessoires und Interessen aufgeladen.

Es stellt somit ein „fundamentales Ordnungsprinzip in der Welt“ dar wie die bekannte Theoretiker_in Carol Hageman-White es formulierte.

Die allgemeine untergeordnete Rolle feministischer oder queerer Perspektiven auf Wissenschaft, Forschung und Inhalten spiegelt sich auch in den vorherrschenden Strukturen der Universität wieder. 

Zum Beispiel bekommen Professor_innen nur 30% der Stellen. Der Rest wird durch Männer geprägt.

Sexualisierte Gewalt findet auch im Studien- und Arbeitsalltag von FLTI* an der Universität statt. Sexualität wird dabei als Instrument der Macht, eingesetzt. Tabuisierung und Verleugnungsstrategien zementieren das Machtgefälle.

Trans*, Inter* und nicht-binäre Personen, aber auch BiPoC  sind verschiedenen strukturellen und konkreten Benachteiligungen ausgesetzt, wie etwa die Verwendung des falschen Namens, Diskriminierung auf binären Toiletten, Mikroaggressionen in Seminaren.

Ebenfalls sind Personalpolitik und Lehrinhalte von Heterosexismus und Rassismus beeinflusst – es werden hauptsächlich weiße, männliche Perspektiven zentriert und eine fiktive „europäische“ Wissenschaftsgeschichte erzählt. Studierende haben somit wenig diverse akademische Rolemodels und Repräsentanzen. 

Neben der individuellen Dimension des Schutzes der Einzelnen können Hochschulen somit auch zu einem gesellschaftlichen Klima in verschiedenen Richtungen beitragen.

Was macht das fem_Archiv dagegen?

Dieser Zustand  hat Einfluss auf das Einbeziehen feministischer Schwarzer oder queerer Perspektiven auf Wissenschaft, Forschung und die dort betrachteten Inhalte.

Das fem_archiv möchte diese (universitäre) Struktur um Inhalte, Austausch-, Lehr- und Lernmöglichkeiten zu Feminismus, Rassismuskritik, Produktion und Reproduktion von Geschlechterverhältnissen, kritischer Theorie und Wissenschaftskritik erweitern.

Heteronormativität, Trans- oder Homophobie, aber auch Rassismus, Ableismus und Klassismus prägen sich in verschiedenen Orten und Zeiten unterschiedlich aus. Deshalb versucht das fem_Archiv auch mit einer intersektionalen Perspektive das Zusammenwirken jener sozial gewordenen Kategorien zu betrachten.

Das fem_Archiv übt Kritik und fragt nach der Verhandlung von Wissen, nach Veränderungen dieser gesellschaftlichen und akademischen Strukturen, und es ist ein Teil im aktiven Prozess der Veränderungen.

Es macht Stereotypisierungen weiblicher, schwarzer, queerer Figuren in Literatur, Filmen, Kinderbüchern wahrnehmbar.

Es hält marginalisierte Stimmen und Inhalten die Tür auf, es schmückt einen (diskriminierungs)sensiblen, lernenden, austauschenden Raum und läd Verbündete ein ihre teils unverdienten Privilegien am Kaffetisch zu diskutieren. 

Es übt in Solidarität und positive Bezugnahme auf Feminismus. 

Zu guter Letzt ist es ein Ort für (queer)feministische, antirassistische Organisation.

DENN: Rassismus, Gewalt, Sexismus muss konkret benannt und kontinuierlich thematisiert werden.

Es braucht hierfür auch Vorbilder, Idole. Wer waren Vorkämpfer*innen? Woran können Feminist*innen heute mit ihren Kämpfen anknüpfen? Wofür stand und steht Feminismus?

Die kämpferische Haltung von Frauen*, Queers, BiPOC  in der Vergangenheit, in Literatur und Filmen kann uns also als Ansporn gelten, heute unseren Beitrag für humanistische emanzipatorische Werte zu leisten.